Machmal zwischendurch

Manchmal zwischendurch denke ich darüber nach, ob das alles die richtige Entscheidung war. Ob wir uns mit der ganze Geschichte nicht ünernommen haben. Ob wir das Leben fern ab von der Stadt, dem Trubel, den Freunden überhaupt ertragen werden.

Kennt ihr das? Über den Tag hinweg sammelt der Kopf so viele Gedanken und Eindrücke, dass er am Abend mit einem überzeichneten Bild der Situtaion zu Bett geht. Oft liege ich dann noch wach und denke über die anstehenden Umbauarbeiten, den zeitlichen Rahmen und den damit verbunden Kosten nach. Doch am nächsten Morgen ist alles wie weggeblasen – mein Kopf ist dann wie resetet (haben Sie es schonmal mit “AUS” und dann wieder “AN” versucht?). An so einem Morgen gehe ich dann völlig erleichtert und neu fokusiert in den Tag – und würde am liebsten gleich alles auf einmal machen.

Besonders allerdings bereitet mir die Ferne von der Stadt Sorgen, glaube ich. Die Frage nach dem “ertrage ich die Stille?”. Doch dieses Gefühl scheint ehr der aktuellen (Noch-)Situtaion bzw. Umgebung geschuldet zu sein. Bestimmt wird sich das ändern, wenn ich erstmal von dort zurück in die Stadt blicke …!?!

Jetzt am Anfang, während des Umbaus, wohnen wir ja noch weiter in unserer alten Wohnung. Schon in den allerersten Tage nach der Schlüsselübergabe war es immer so, dass ich lieber hin in den Wald, als zurück in die Stadt gefahren bin. Die gut 30 Minuten auf der Stadtautobahn denke ich dann mit einem Lächeln im Kopf an das Grün, die Tierstimmen, den Geruch und vieles mehr … Doch auf dem Weg aus der Stadt heraus zum Wald denke ich immer nur: Stau, Stau, Stau …!

Unsere Freunde

Unser Freundeskreis ist äußerst groß. Wir sind umgeben von unzählig vielen netten und liebenswerten Menschen. Was ist, wenn wir den Anschluss an unsere alte Truppe verlieren. Wenn die Freundschaften aufgrund der neuen Umstände und Umgebung nach und nach einschlafen. Freunde sind für uns mit das Wichtigste. Heute haben wir fast den ganzen Tag im Wald gearbeitet. Ich hatte extra einen Sprinter gemietet, damit wir alle Pflanzen von unserer riesigen Stadt-Terasse in den Wald bringen konnten. Ein paar Freunde haben uns dabei geholfen. Im Wald angekommen ging es dann mit Aufräumarbeiten an einer Stelle weiter, die mal eine große Schaukellandschaft werden soll. Kurz um: Ich habe richtig geackert und war komplett durchgeschwitzt.

Aus Gründen ergab sich der Umstand, dass einer unser Kumpel den Sprinter mit zurück in die Stadt nahm und ihn aus Parkplatzmangel weit weg von unserer Wohnung parkte. So musste ich nun gut ein einhalb Kilometer zu Fuß durch unserer (noch) Hood latschen, weil ich den Wagen noch am Abend zurück zur Vermietstation bringen wollte. In unserer so genannten Hood wohnen unter anderem A-prominete Schauspieler, Musiker, Künstler sowie Menschen, die einfach nur gern in der Hood von A-prominenten Schauspielern, Musikern und Künstlern leben wollen. Ach so, und natürlich die Träger des silbernen Sylt-Abzeichens.

Die Blicke der Großstadt

Als ich so entlang der vielen Restaurants gehe, die aufgrund der aktuellen C-Auflagen ausschließlich Gäste im Außenbereich empfangen, fällt mir auf, dass ich noch meine Arbeiteshose trage. Ich gucke an mir runter und schaue auf meine graue (eigentlich Marken) Jeans, die durch eine ungleichmäßige Dreckpatina braun-fleckig leuchtet. Kombinert mit meiner Retro-Trainingsjacke und Baseballcap sehe ich in diesem Moment aus, wie ein gewöhnlicher aber dennoch hoch ambizionierter Obdachloser. Ich spüre die Blicke, der an den Tischen sitzenden Restaurantgäste, die befürchten, dass ich sie gleich mit einem lange einstudierten Bettelvers anspreche. Eine Frau versucht gerade vergeblich (kein Witz) eine Auster aus der Schale zu pulen. Früher wäre mir dieses Situtaion unangenehm peinlich gewesen. Gerade eben denke ich grinsend: Tschau Kakao, ihr Psydo-Spießer – wenn ihr alle wüsstet!?! Ich werde euch tatsächlich nicht vermissen!

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